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Allgemein: Neue Ideen für Sportpark an der Alme

Zum Trainingszentrum für Aufsteiger SCP kommt Mehrzweckhalle/Arena-Anlieger warten ab

Paderborn. Den Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga hat der SC Paderborn vor drei Tagen geschafft. Die erstklassigen Rahmenbedingungen sollen folgen. Klar ist: Ein professionelles Trainingszentrum muss her. Aus diesem Grund werden die Planungen für den Almepark Nord derzeit mit Hochdruck betrieben. Sechs Plätze sollen hier entstehen, ein Leistungszentrum und eine Jugendherberge. Neu hinzukommen könnte eine Multifunktionshalle mit dem Schwerpunkt Sport.

SPD-Fraktionschef Franz-Josef Henze sagte, es sei bei allen zukünftigen Entscheidungen entsprechend zu würdigen, dass der SCP ein Imageträger für Paderborn sei, "wie man ihn sich nicht besser wünschen kann". Die Grundsatzentscheidung zum Almepark Nord sei im Bauausschuss einstimmig gefallen, sagte Henze auf die Frage der Prüfung des möglichen Alternativstandorts an der Driburger Straße auf dem Gelände der künftig frei werdenden britischen Kasernen. Diese hatte Andreas Krummrey, Bürgermeister-Kandidat von SPD, Grünen und DIP ins Spiel gebracht. Mit den Almepark-Plänen werde die Stadt einen großen Beitrag zur Verbesserung der Trainingsbedingungen des SCP leisten. Weitere infrastrukturelle Maßnahmen würden sicherlich hinzukommen.

 

Gehe alles glatt, könne die Planung in der letzten Sitzung des Bauausschusses in diesem Jahr, spätestens im Januar 2015 beschlossen werden, sagte CDU-Fraktionschef Markus Mertens. Dabei müsse man Wege finden, um trotz eventueller verspäteter Haushaltsberatungen für 2015, wie sie in Kommunalwahljahren die Regel seien, sofort mit den Arbeiten beginnen zu können. Auf die erst später frei werdenden Kasernen könne man nicht warten.

Mertens sagte, der Bebauungsplan Almepark Nord werde eventuell um eine Mehrzweckhalle mit dem Schwerpunkt Sport ergänzt. Er spricht von einer Idee nach dem Modell der Sparkassen-Arena in Jena. Für Mertens mache es Sinn, nicht sechs Millionen Euro in das sanierungsbedürftige Sportzentrum Maspernplatz zu stecken. Diese müsse zwar für den Schulsport der Berufskollegs mit etwas Geld fit gemacht werden. Der Großteil könne aber in eine neue Halle gesteckt werden, möglicherweise auch nördlich der Paderborner Straße neben der Benteler-Arena.

"Eine solche Halle ist eine gute Idee", sagte Paderborns Sportdezernent Wolfgang Walter. Die Verwaltung habe sich das Jenaer Vorbild angesehen. Die Halle für 4.000 Zuschauer haben vier Partner - die Stadt, der Basketball-Klub Science City Jena, die Sparkasse und der Betreiber - gemeinsam gestemmt. Ein solches Modell könne man übertragen, sagte Walter. Die Stadt müsse bei der Umsetzung nicht den Hut aufhaben, aber ihren Teil beitragen. Möglicherweise werde der Bebauungsplan um diese Halle ergänzt. Geklärt werden müsse im Vorfeld jedoch die Frage des Investors und des Betreibers. Walter, ehemaliger Präsident der heutigen Finke Baskets, betont, dass eine solche Halle für den Basketballsport "ein echter Zugewinn" sei. Ein solcher Sportpark Paderborn, wie Walter ihn nennt, hätte durch den konzentrierten Leistungssport in dem Bereich mit zusätzlich Leichtathletik, Squash und Baseball große Vorteile.

Was den SCP betrifft, so sei klar, das die Stadt helfen müsse, die aktuelle Trainingssituation für alle Bereiche des Vereins zu verbessern. "Den Aufstiegs-Hype muss man nutzen und ihn strukturell absichern", sagt Walter. "Da ist die Stadt in der Verantwortung."

Eine weitere Baustelle ist das Verbot von Abendspielen in der Benteler Arena, die nach 22 Uhr enden: Dieses hatten einige Anlieger gerichtlich erzwungen. SCP-Präsident Wilfried Finke hatte im Interview mit der NW gesagt, noch einmal auf jene Nachbarn zugehen zu wollen: "Ich will die Chance nutzen und noch einmal an die Anlieger appellieren, ob sie nicht doch drei Abendspiele zulassen."

Einer der drei betroffenen Anlieger, FBI-Ratsherr Hans Tegethoff, sagte zunächst erst einmal, dass ihn der Aufstieg des Vereins freut. Allerdings hätte er sich gewünscht, dass Finke das Thema zunächst mit ihm besprochen hätte: "Die Stadiongesellschaft hat die Möglichkeit, auf die Kläger zuzugehen." Den genauen Rahmen für ein Gespräch könne man dann abstecken. Dann würde er auch über seine Erfahrungen sprechen, die er als Anlieger in den vergangenen Jahren gemacht hat, sagte Tegethoff. Dass der SCP auch Abendspiele möchte, könne er verstehen.

Von Holger Kosab

© 2014 Neue Westfälische, 15 - Paderborn (Kreis), Mittwoch 14. Mai 2014