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Behindertensport: Vorbilder für uns alle!

Special-Olympics-NRW-Schwimmfest: TuRa Elsen gewinnt 19 Gold-, neun Silber- und fünf Bronzemedaillen

Paderborn (AK). Carsten Beilfuß, geistig behinderter Schwimmer der TuRa Elsen, wird das vergangene Wochenende so schnell nicht vergessen:

Er feierte am Sonntag seinen 27. Geburtstag, gewann beim Special-Olympics-NRW-Schwimmfest in der Schwimmoper Gold über 50 Meter Freistil und durfte am Samstag bei der Eröffnungsfeier der Athleten die Fahne der TuRa Elsen tragen. Die Eröffnung sei für ihn das intensivste Erlebnis der zwei Tage dauernden Veranstaltung gewesen, gab Beilfuß mit strahlenden Augen preis. Er war bei allen vier seit 2002 in Paderborn ausgerichteten Special-Olympics-NRW-Schwimmfesten dabei. Die meiste Freude habe ihm das Schwenken der TuRa-Fahne und das Grußwort von NRW-Ministerpräsidentin als Schirmherrin der Veranstaltung bereitet. »Die Teilnehmer sind Vorbilder für uns alle«, trug in Krafts Abwesenheit die Vorsitzende des Fördervereins Special- Olympics-Paderborn, Eva Kremliczek, vor, »denn sie überwinden Barrieren, und das tun sie Tag für Tag in vielen scheinbar alltäglichen Situationen. Und sie tun das mit viel Elan und Selbstbewusstsein, Ausdauer und Mut. Davor habe ich größten Respekt.«

Der Geschäftsführer des Veranstalters Special-Olympics-Nordrhein-Westfalen, Lukas Pampe, stellte bereits bei der Eröffnungsfeier beeindruckt fest: »Die Atmosphäre in der Halle ist einmalig.« Das bestätigte TuRa-Trainer Michael Tack: »Ich bin auf der Tribüne von so vielen Athleten, Trainern und Zuschauern auf die tolle Stimmung angesprochen worden. Auch die TuRa-Schwimmer sind geradezu euphorisch und sprühen vor guter Laune.«

In der Tat, positive Entspanntheit, Spaß und Frohsinn lagen an beiden Veranstaltungstagen in der Luft, sei es am Beckenrand, beim Schiedsgericht, bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, in der Mittagspause mit Verpflegung durch Soldaten der »Commanding Office Garrison Support Unit« der Normandy-Kaserne in Sennelager. Auch Matthias Brumby vom Vorstand des Fördervereins Special- Olympics-Paderborn freute sich über die gute Organisation der vielen Schwimmwettbewerbe: »Es hat alles bestens geklappt.« Eifer und Ehrgeiz der Athleten komplettierten das positive Stimmungsbild in idealer Weise nicht zuletzt beim Zielanschlag und bei den Siegerehrungen. Auf die Vorläufe am Samstag folgten am Sonntag die Endläufe, für die sich alle Schwimmfestteilnehmer anhand ihrer individuellen Leistung der Vorläufe qualifizierten. 110 Goldmedaillen gelangten nach den Endläufen auf roten Samtkissen durch den unermüdlichen Einsatz der Helfer von Paderborner Schulen zum Siegerpodest. Zahlreiche Medaillenvergaben nahm Bernd Kürpick, Vorsitzender der TuRa Elsen, vor. Für ihn selbst war die Bewältigung dieser ehrenvollen Aufgabe aber nicht das Schönste. Vielmehr stellte er fest: »Das Schönste ist, dass die Teilnehmer durch ihr Lachen und ihr Glück so viel Freude zurückgeben.« Kürpick zeigte sich begeistert vom Einsatz der Helfer, ohne die das Stemmen einer Veranstaltung dieser Größenordnung nicht möglich sei. Eva Kremliczek ergänzte: »Auch wenn es viel Arbeit war, wir würden das immer wieder machen, weil die Freude, der Elan und die glücklichen Gesichter der Sportler es wert sind«.

Die 32 Starter der TuRa Elsen gewannen 19 Gold-, neun Silber und fünf Bronzemedaillen. Zahlreiche TuRaner qualifizierten sich für die Nationalen Spiele von Special-Olympics-Deutschland im kommenden Jahr in Düsseldorf. Am Special-Olympics-NRW-Schwimmfest 2013 in der Schwimmoper nahmen mehr als 170 geistig behinderte Schwimmer aus Nordrhein-Westfalen und dem gesamten Bundesgebiet teil. Ein russischer Athlet kam mit seiner Trainerin eigens aus Moskau angereist.

Ausrichter waren die TuRa Elsen und der Förderverein Special-Olympics-Paderborn in Kooperation mit der DLRG, dem 1. Paderborner Schwimmverein, den Schlosswerkstätten und dem Stadtsportverband.

Westfalen-Blatt vom 8. Juli 2013