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Karneval: Fetzig, peppig und manchmal auch frech

Rund 600 Gäste lassen sich bei der Jecken-Nacht der TuRa Elsen von einem abwechslungsreichen Programm verzaubern

Paderborn-Elsen (ag). Mit der Jecken-Nacht landeten die Sportler der TuRa Elsen am Samstagabend im Brau- und Bürgerhaus einen überaus gelungenen Auftakt in den närrischen Reigen bis Rosenmontag. Das hatte so mancher Jeck im zweitgrößten Paderborner Stadtteil bestimmt kaum erwarten können.

Vor rund 600 Gästen wirbelten Frauen und Männer im Waschsalon gekonnt mit Wäschekörben über die Bühne, wurde Michael Jackson mit einer treffenden Choreographie wieder auf die Bühne geholt, gaben sich zu vorgerückter Stunde Helden in Strumpfhosen (Männerballett light), Tarzan (Männerballett Revival) und zum Mitternachtsball sogar Vampire (Gruppe Intakt) auf der Bühne die Klinke in die Hand.

Längst nicht nur die heimischen Akteure zeigten sich am Samstagabend von ihrer besten Seite. Für ganz viel Applaus, gute Stimmung und so manchen Lacher sorgte beispielsweise zum ersten Mal in Elsen Marcus Rose aus Wewelsburg. Spätestens als der Bauchredner den stellvertretenden Bürgermeister Dieter Honervogt und die Elsener Karnevalsprinzessin Gaby I. Nessel als Bauchrednerpuppen einspannte gab es kein Halten mehr. Von Lachanfällen geplagt, musst sich Honervogt immer wieder zusammennehmen. Doch er hielt bis zum Ende der Nummer tapfer durch.

 

Als Exportschlager aus Köln entpuppte sich, wie bereits im Vorjahr, Kabarettist Christoph Brüske. "Wir haben uns heute christlich die Punkte geteilt", nahm er gleich Bezug auf die nachmittägliche Erstligapartie zwischen Köln und Paderborn, die mit einem torlosen Unentschieden geendet hatte.

Weil der Kölner, wie er es häufig macht, sich im Vorfeld über seinen Auftrittsort informiert, verblüffte er mit so manchen Kenntnissen über Elsen. Ein Blatt vor den Mund nahm er selten. Egal ob Putin, Merkel oder Berlusconi, alle wurden durch den Kakao gezogen. Die nicht enden wollenden Großprojekte in Berlin, Hamburg und Stuttgart nahm Brüske ebenso aufs Korn wie die islamkritische Pegida-Bewegung. Seine Kritik endete mit einem deutlichen Credo für Zuwanderung.

Und das Thema Fußball geht immer. Da wird sogar eine Steuerhinterziehung lustig. Uli Hoeneß sei für 28,5 Millionen Euro für dreieinhalb Jahre vom FC Bayern zur JVA Landsberg gewechselt. Und mit Blick auf Borussia Dortmund: Marco Reus habe mehr Punkte in Flensburg als sein Trainer Jürgen Klopp in der Tabelle.

Einen anstrengenden Job hatte am Samstagabend die Karnevalsprinzessin. Gleich mehrfach stand Gaby Nessel auf der Bühne und zeigte beispielsweise bei einer Aerobic-Nummer mit den "Paderhasen" ihr tänzerisches und sportliches Können.

Als echter Hingucker entpuppte sich die Gruppe Kings and Queens", die Michael Jackson mit einer tollen Choreographie wieder zum Leben erweckte. Auch der Einfall mit dem Schwarzlicht war eine gute Idee.

Gekonnt durch das Programm führten die Geschwister Conny Fischer und Dieter Gees. Dieser entpuppte sich zudem einmal mehr als Gesangstalent.

Nach dem gestrigen Kinderkarneval geht es für die TuRa-Jecken bereits am Donnerstag, 12. Februar, mit der Weiberfastnacht weiter. Zwei Tage später steht dann die TuRa-Gala auf dem Programm. Die Rosenmontagsparty schließt sich am 16. Februar in Hansis Bierhaus an.

© 2015 Neue Westfälische, 15 - Paderborn (Kreis), Montag 09. Februar 2015