Behindertensport: Julia Overkämping nach London

TuRanerin Julia Overkämping fährt zu den Olympischen Spielen

Paderborn. Wer ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) macht, hilft anderen Menschen und zeigt Engagement. Belohnt werden die Freiwilligen mit wertvollen Erfahrungen. Für manche ergeben julia overkaemping komprimiertsich aber auch besondere Chancen. Julia Overkämping vom Stadtsportverband Paderborn kann durch ihren Einsatz im Bereich des Behindertensports zu den olympischen Spielen reisen.
Am Montag, 23. Juli, geht es los. Die junge Paderbornerin fährt für drei Wochen nach London und besucht mit einer Gruppe aus über hundert Teilnehmern die olympischen Spiele. Organisiert wurde die Reise durch die Sportjugend in Zusammenarbeit mit dem Behinderten- Sportverband Nordrhein- Westfalen (BSNW). Bei dem Projekt mit dem Namen "Bridging the Gap" reisen Menschen mit und ohne körperliche Behinderung gemeinsam in ein Jugendcamp und erleben Wettkämpfe, Workshops, Ausflüge und sportliche Aktivitäten. Die Teilnehmer werden betreut durch etwa 20 junge Menschen, die sich in Sportvereinen besonders engagieren. Die meisten von ihnen

machen ein FSJ oder den Bundesfreiwilligendienst. Doch Julia Overkämping hat sich nicht nur für diese Aktion erfolgreich beworben. Sie wird außerdem an dem BSNW-Projekt "Inspiration" teilnehmen, bei dem 40 Jugendliche aus Oberhausen zu den Paralympics fahren.
Dafür darf die FSJlerin wenige Woche später wieder nach London reisen. "An diesem Inklusionsprogramm werden auch Menschen teilnehmen, die körperlich behindert und weniger selbstständig sind als die Jugendlichen der ersten Reise", sagt sie.
Um sich für die Teilnahme zu qualifizieren, bewarb sich die junge Sportlerin mit einem Motivationsschreiben und einer eigenen Projektidee zum Thema Inklusion. Ihren Vorschlag konnte sie sogar schon in die Tat umsetzen. "Ich habe Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten und die Sportler von TuRa Elsen zusammengeführt, um mit ihnen gemeinsam
Sport zu machen", erzählt Julia Overkämping. Die junge Frau freut über die vielen Chancen, die sich durch das FSJ nach ihrem Abitur ergeben haben. Dass sie diesen Sommer insgesamt fünf Wochen in London verbringen wird, realisiere sie noch gar nicht. "Ich freue mich auf die super nette Truppe, mit der ich reise. Ich habe sie schon kennen gelernt", erzählt sie.
Ihr Engagement fiel schon vorab durch ihre Mitarbeit im Jugendvorstand der Turn- und Rasensportgemeinde Elsen (TuRa) auf. Ihr Anleiter Matthias Brumby vom Stadtsportverband Paderborn hatte sie damals gezielt für das FSJ für den Behindertensport angesprochen.
Bis zum Sommer wird sie diese Aufgabe noch erfüllen. "Ihr Nachfolger werde in große Fußstapfen treten müssen", erklärt Matthias Brumby.
Obwohl die 20-jährige Sportlerin im Herbst Psychologie studieren möchte, bedeutet dies nicht das Ende ihres Engagements.
"Mir macht die Arbeit mit Behinderten nach wie vor sehr viel Spaß. Durch das FSJ vermutlich sogar noch mehr. Ich will auf jeden Fall damit weitermachen", sagt Julia Overkämping mit Überzeugung.

Text:MELANIE WIGGER Foto: Matthias Brumby