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Allgemein: Paderborn will an die Medaillen

Die Errichtung eines regionalen Olympiastützpunkts rückt in greifbare Nähe

Paderborn. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München hat Hans-Günther Vosseler mit der deutschen Schwimm-Staffel über 4 mal 200-Meter die Silbermedaille gewonnen. Seitdem stand kein Paderborner Akteur bei der wichtigsten Veranstaltung des internationalen Sports mehr auf dem Treppchen. Das könnte sich vielleicht ändern. Die Errichtung eines regionalen Olympiastützpunkts ist in Reichweite gerückt.

Denn im neuen "Leistungssportkonzept 2020" des Landes kann die Domstadt eine tragende Rolle übernehmen. In NRW sollen fünf Leistungsstützpunkte etabliert werden. Neben Düsseldorf, Neuss, Bonn/Siegburg und Winterberg steht auch Paderborn auf dieser Liste. Allerdings muss die Stadt rein personell in Vorleistung treten.

 

"Die Einrichtung dieses Stützpunkts ist mit den aktuellen personellen Ressourcen im Paderborner Sportservice nicht machbar. Wir werden deshalb für den Stellenplan des Haushaltes 2014 einen entsprechenden Vorschlag machen", sagte Wolfgang Walter im Sportausschuss. Dort hatte der Beigeordnete gemeinsam mit Dirk Happe vom Sportservice (ehemals: Sportamt) die Pläne vorgestellt.

Die könnten für die Zukunft des Paderborner Sportgeschehens außerordentlich wichtig werden. "Es geht um die mittel- und langfristige Sicherung des Spitzensports in der Stadt", sagte Happe und zählte die guten Voraussetzungen für einen regionalen Olympiastützpunkt auf. "In Paderborn gibt es sieben Bundesligaklubs. Wir haben zwölf Landesleistungs-Stützpunkte, eine Universität, eine NRW-Sportschule und ein Sportinternat", erklärte Happe. Der hat inzwischen klare Signale vom Landessportbund (LSB) erhalten. Wenn die Stadt will, steht der Einrichtung eines Stützpunktes wohl nichts im Wege.

Deshalb wird jetzt in die Offensive gegangen. Bereits im Januar 2014 findet eine Informationsveranstaltung für alle Paderborner Sportvereine statt. Dann gründet sich eine Arbeitsgruppe, die im April oder Mai des kommenden Jahres den endgültigen Antrag an das Land stellen soll.

Mit der Errichtung des regionalen Olympia-Stützpunkts sind allerdings keinerlei Neubauten verbunden. "Es geht nicht um Steine, sondern um Konzepte", sagte Wolfgang Walter und sprach damit die optimale Talentförderung an. Dass sich diese später auch in Medaillen bei internationalen Großereignissen niederschlagen soll, steht wohl außer Frage. An vielversprechenden jungen Sportlern mangelt es in Paderborn nicht.

Bei den Finke Baskets tummeln sich fünf Jugend-Nationalspieler. Im (derzeit allerdings nicht olympischen) Baseball spielen Talente der Untouchables in allen Jugend-Nationalteams. Die Läuferinnen Chantal Butzek und Mareen Kalis vom LC Paderborn sorgten im Sommer bei der U18-Weltmeisterschaft im ukrainischen Donezk für Furore. Mit einem regionalen Olympiastützpunkt könnte das Rennen um die Nachfolge von Hans-Günther Vosseler schnell richtig Fahrt aufnehmen.

© 2013 Neue Westfälische, 15 - Paderborn (Kreis), Donnerstag 07. November 2013 (Jochen Schulze)