Von Werner Schulte
Kniet nieder ihr Bauern, der FC Bayern kommt! Schlagzeilen, mit denen künftig zu rechnen ist. Schließlich mischen diese Provinzgeier vom SC Paderborn jetzt tatsächlich in der Beletage des bundesdeutschen Profifußballs mit. Was erlaube SCP? Weite Teile der Medienlandschaft entdecken am Wohnsitz des Erstligaaufsteigers zurzeit fast ausnahmslos verstaubte Landeier, die irgendwo weit jenseits von Hintertupfingen beheimatet sind.
"Das Wunder von Paderborn", war auch dem WDR-Fernsehen eingangs dieser Woche ein halbstündiger Beitrag wert. "Dem Präsidenten gehört das örtliche Möbelhaus", hieß es da. Gut zu wissen, dass Paderborn sogar - wohlgemerkt - EIN Möbelhaus besitzt. Kein Wort über das mittelständische Imperium von Wilfried Finke. Der betreibt beispielsweise weitere Filialen in Erfurt und Jena und ist mit angestrebten 400 Millionen Euro Jahresumsatz in der Branche nun wahrlich keine schlechte Hausnummer. Zu erfolgreich dieser Mann, passt eigentlich so gar nicht ins Bild der Beschreibung vom ausgewachsenen Kleinbürgertum Paderborns.