Trainingszentrum im Almepark: Bürgermeister ringt mit SCP um eine Lösung
Paderborn(WV). Die politischen Weichen für den Bau eines neuen Trainings- und Nachwuchs-Leistungszentrums im Almepark in der Nähe des Ahornsportparks sind durch Beschlüsse des Bau- und Planungsausschusses längst gestellt. Aber niemand sagt, wie teuer das Projekt wird und wer bezahlt.
Bürgermeister Michael Dreier (CDU) hat im Stadtrat auch nach wiederholt hartnäckigen Nachfragen des Grünen-Ratsherrn und finanzpolitischen Sprechers Dr. Hartmut Schröder (45) alle Auskünfte über den Kostenplan des Trainings- und Leistungszentrums zu diesem Zeitpunkt verweigert. Dreier (53) bestätigte, »selbstverständlich« mit der Spitze des SC Paderborn um Präsident Wilfried Finke (62) Gespräche geführt zu haben. Der SC Paderborn habe erste Vorstellungen genannt, über die der Bürgermeister jetzt aber nicht reden will. Der SCP habe auch erste Zahlen genannt, die der Bürgermeister auch in Abstimmung mit der SCP-Spitze jetzt noch nicht in die Öffentlichkeit tragen möchte. Es gebe mehrere Möglichkeiten, wie sich der SCP an den Kosten beteilige. Auch dazu nannte der Bürgermeister keine Einzelheiten.
Dreier kündigte ein Gesamtkonzept für den Almepark an, das mit den Stadtratsfraktionen abgestimmt werden soll. Einzelzahlen machten jetzt keinen Sinn. Dreier: »Wir wollen das Projekt doch nicht gefährden«.
Der überraschende Aufstieg des SC Paderborn in die Fußball-Bundesliga hatte Tempo in die Planungen für ein Trainings- und Nachwuchs-Leistungszentrum gebracht, das schon seit einem halben Jahrzehnt im Almepark geplant ist. Im Bau- und Planungsausschuss wurden sofort nach der Sommerpause durch Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes die Voraussetzungen für das Millionen-Projekt geschaffen. In dieser Sitzung hatten die Politiker unter anderem auch Bedenken der Landwirtschaftskammer zurückgewiesen, die statt Fußballplatz lieber an Weideflächen festhalten wollte.
Geplant ist im Almepark unter anderem ein Trainingszentrum mit vier Plätzen und einem Sportheim. Aus dem Umfeld des SCP wurden dafür schon mal Kosten zwischen fünf und sechs Millionen Euro genannt. SCP-Präsident Wilfried Finke zielt auf einen Baubeginn im Januar 2015 und eine Fertigstellung im Herbst des nächsten Jahres. Das Projekt, das über ein Generalunternehmen verwirklicht werde, sei perfekt durchgeplant. Finke kündigte in einem Interview (WV vom 20. August) eine SCP-Beteiligung (»Obolus«) an, ohne aber Zahlen nennen zu wollen. »Die Investition muss aber im Wesentlichen von der Stadt kommen«, sagte Finke. Dagegen hatte Michael Dreier im Kommunalwahlkampf von einem Zuschuss aus der Stadtkasse gesprochen: »Der Verein baut, Stadt bezuschusst«.
Von Karl Pickhardt, Westfalen-Blatt vom 8. Oktober 2014